Kommt die angebotsorientierte Energieversorgung ?

9, Januar, 2025 - Lesezeit: 2 Minuten

Während die heimische Bevölkerung darüber nachdenkt, ob man den Spitalwald (BB 07) zugunsten der Windkraft opfern will, denkt man in Berlin grösser. „Strommarktdesign der Zukunft“ heißt das 118 - seitige Papier das die Ampelregierung im August 2024 veröffentlicht hat. Diese Regierung hat inzwischen die Mehrheit verloren legt aber Wert auf die Feststellung auch weiterhin ihre ideologischen Energiepläne in einer neuen Bundesregierung fortzusetzen. Das Zauberwort heißt „ Flexibilisierung“. Die Grundlasterzeugung aus fossilen Großkraftwerken soll durch Wind und Photovoltaik abgelöst werden. Immerhin wird die Existenz der Grundlast nicht bestritten. Da eine sichere Abdeckung der Grundlast mit Erneuerbaren nicht möglich ist soll sich gefälligst die Verbraucherseite anpassen. 400 Betriebe im Bereich der Grundstoffindustrie sind es hierzulande, die auf eine sichere Stromversorgung angewiesen sind und bei Unterbrechungen der Stromversorgung mit Schäden zum Teil sogar mit Totalschäden rechnen müssen. In dem Papier findet sich kein Hinweis, was es bedeutet die Arbeitszeiten in den Betrieben vollflexibel zu organisieren.

Eine angebotsorientierte Stromversorgung bedeutet einen Rückschritt in vorindustrielle Zeiten wo die Menschen nur in Abhängigkeit vom natürlichen Energieangebote arbeiten konnten. In der Getreidemüllerei stapelten sich in den Windmühlen die Getreidesäcke, das Getreide konnte man zwischenlagern. Im Jahre 1895 gab es in Deutschland 18.362 Getreidewindmühlen, diese waren nördlich der Mainlinie beheimatet und folgten dem größeren Windangebot der nördlichen Bundesländer. In Süddeutschland waren es die Wassermühlen die Topografie und das mangelnde Windangebot gaben dies vor. Diese alten Erkenntnisse der Naturgegebenheiten zählen heute nicht mehr. Man stelle sich einen Personalplaner vor der unter solchen Randbedingungen der vollflexiblen Produktionsabläufe vor dem Hintergrund unsicherer Drei-Tage-Windprognosen die Produktionsabläufe sichern soll. Urlaub gäbe es ohnehin nur noch im Winter, nicht jedoch an Weihnachten denn da ist oft der Windkraft – Stromüberschuß preisbildend, d.h. alle sollen arbeiten. Die deutsche Idee des angebotsorientierten Versorgungssystem ist weltweit einmalig. Wir sind kein Vorreiter – niemand folgt uns niemand betrachtet uns bewundernd, höchstens verwundert.