Windatlas Baden-Württemberg – eine Mogelpackung

2, Januar, 2024 - Lesezeit: 2 Minuten

Der Windatlas Baden-Württemberg aus dem Jahre 2019 ist die Berechnungsgrundlage für die derzeit vom Regionalverband Stuttgart in die Wege geleiteten Suchläufe zur Ausweisung der Windvorrangflächen für die Erstellung von Windkraftanlagen. Der alte Windatlas 2011 wies für den Kreis Böblingen 772 ha (=1,25 Prozent) als ausreichend windhöffig aus, im neuen Windatlas 2019 sind es 39.136 ha (= 63,35 Prozent). Wo kommt der Wind plötzlich her? Nun! Der bisher übliche Wert der Windgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde in Nabenhöhe wurde durch die Windleistungsdichte Watt/qm ersetzt und dabei wurden die Werte im Sinne der Politik gleich mal um bis zu 30 Prozent zu Gunsten der Windkraft angepasst.

 

Der bayerische Windatlas vom September 2021 zeigt zudem die Schwächen im Windatlas Baden-Württemberg auf dies erkennt man, wenn man die Windhöffigkeit entlang der Grenze zu Bayern vergleicht. Die Unterschiede sind auffallend groß.  Am Beispiel Isny im Allgäu zeigt sich eine Differenz von 1,6 m/sec in der Windgeschwindigkeit im Vergleich zum 382 m weiter östlich auf bayerischer Seite gelegenen Messpunkt. Ein weiteres Beispiel ist Leutkirch wo sich auf Baden-Württembergischer Seite ein um 87 % höherer Wert ergibt.

Somit ist der Baden-Württembergische Windatlas als Planungsgrundlage für die Regionalplanung zur rechtsverbindlichen Ausweisung von Windeignungsgebieten nicht geeignet.

Die Studie ist öffentlich zugänglich: DOI
10.13140/RG.2.2.33739.98086